Besitz Herrenhaus Godeffroy und Hirschpark Ferdinand Nather 1921 - 1924
Ehemaliger Besitz Villa Grüneck Falkenstein bis 1939 von Mary Nather/Lieven
Ehemaliger Besitz Villa im Hirschpark (Gästehaus Oetker) Alide Nather
Ehemaliger Besitz von Herta Nather Hotel Falkenthal
Der Film: Ein Schauspieler aus Blankenese
Heinz Lieven, wie kam es
zu den Film? Der Regisseur Claus-Michael Rohne
hatte vier Wochen nichts zu tun, und sagte, ich mache einen Film über
dich.
So entstand ein 90
minütiger Film in dem Heinz Lieven über das Leben seiner Vorfahren und über
sein eigenes bewegtes Leben Auskunft gab.
Der Film entstand in seinem Haus in Blankenese und hat nur eine
Einstellung und trotzdem ist er bis zum Schluss spannend. Man fragt sich, was
kommt denn nun noch. Der Großvater von Heinz Lieven war Ferdinand Nather, ein
steinreicher Holzkaufmann aus Riga, der nach der Oktoberrevolution unter
dramatischen Umständen nach Deutschland fliehen musste. Die Familie landete in
Blankenese. Er hatte vier Töchter, denen er je eine Villa schenkte. Das waren
auch noch jetzt bekannte Blankeneser Häuser. Alide bekam die Villa In de Bost,
jetzt Oetker-Villa. Herta das Hotel Falkenthal am Falkenthaler Weg. Margot eine
kleinere Villa in der Kösterbergstraße 20. Margot und ihr Mann ließen sich
lieber auch mit Geld auszahlen und kauften in Hamburg Kinos. Ein Freund der
Familie Nather in Riga war Dr. med. Wilhelm Lieven. Dieser war zufällig bei der Geburt
von Mary Nather dabei und 25 Jahre später heiratete die attraktive Mary ihren
Geburtshelfer. Mary bekam die bekannte Villa Grüneck. Man richtete hier ein
Sanatorium ein. Ferdinand Nahter kaufte für sich den jetzigen Hirschpark mit
dem Herrenhaus Godeffroy. So weit war für alle gesorgt. Aber man hatte wenig
Glück mit den Schwiegersöhnen. Der eine soff, der andere war vollkommen
untüchtig. Ferdinand selbst konnte auch die Finger nicht von fremden Damen
lassen, und ließ sich auch noch in
flagranti vom eifersüchtigen Ehemann im Zimmer der Dame erwischen. Der erschoss
kurzerhand den Nebenbuhler Ferdinand Nather und der gesamte Hirschpark mit den
Herrenhaus wurde an die Stadt Altona für 250 000 Mark verkauft. Der Mörder
bekam für seine Mordtat 6 Monate auf Bewährung. Die Geschichte der Familie wird von Heinz
Lieven unprätentiös erzählt. Ein
Niedergang der Familie Nather/ Lieven innerhalb einer Generation. Buddenbrook
lässt grüßen. In der Villa Grüneck starb 1934 mit 65 Jahren der Mann von Mary. Villa Grüneck wurde von Mary
als Pension weitergeführt und kurz vor dem Krieg an die Stadt Hamburg verkauft.
Die Häuser der vier Töchter von Ferdinand Nather waren futsch. Mary kaufte ein
verfallenes Blankeneser Tweehus, dass aufwändig restauriert werden musste.Von
der 20 Zimmer Villa Grüneck in ein verfallenes Reetdachhaus O’n Kamp im
Treppenviertel. Die schöne Mary hatte nach dem Tod ihres Mannes viele Verehrer. Aber das kann man alles in den
Buch des Ehepaars Maike und Ronald Holst „Stille Häuser, Stürmische Zeiten“
nachlesen.
Der Junge Heinz kam nicht
an Hitlerjugend und Flakhelfereinsätze vorbei. Heinz Lieven: In der Schule
gingen unsere alten Lehrer in den Keller und wir 17 Jährigen gingen an die Kanonen. Der Krieg
war für ihn in Waren/ Müritz aus. Der Weg nach Hause führte ihn über
Kopenhagen, Schleswig-Holstein nach Hamburg. Seine Schwester war froh ihn
gesund wieder zusehen. Wie Hanno
Buddenbrook zog es ihn zur Theaterwelt. Der Anfang war schwer. 2 Mark
pro Abend Gage und 20 Mark für die 6 Wochen Probenzeit. Er muss heute überlegen,
wovon er damals überhaupt gelebt hatte. Da gab es noch einen Bauernhof seines Bruders
in der Südheide, wo Nahrhaftes rüberkam. Noch 1950 trug er alte
Wehrmachtsklamotten. Helmut Gmelin im Theater im Zimmer meinte: Jetzt kommt
Lieven ,das schwarze Ofenrohr. Dies und auch seine Theaterkarriere wird in
diesem Film von Heinz Lieven erzählt. Manchmal unterbrochen von Fotos und
Filmausschnitten und wie Heinz Lieven im Film die ehemaligen Häuser seiner
Familie in Blankenese vorstellt. Mit 83
Jahren musste Heinz Lieven einen alten Nazi spielen und splitterfasernackt in
einer Szene des Films von Paolo Sorrentinos „Cheyenne – This must be the place“
in New Mexico durch den Schnee laufen. Dieser Film wurde in Cannes gezeigt. Das
Leben von den Familien Nather und Lieven ist so ereignisreich und interessant,
dass man sich wundert, dass niemand bis jetzt dieses Familienepos verfilmt hat.
Heiner Fosseck
Film : Heinz Lieven in "Chenne this must be the place"
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